Am 10. Oktober trafen sich über 100 kleine und mittelständische Hersteller, Vertreiber sowie Vertreter europäischer Rücknahmesysteme für Elektro- und Elektronikaltgeräte im Schloss Hohenkammer, um mit Vertretern der Europäischen Kommission und des Umweltbundesamtes den politischen Anspruch und die realen Probleme bei der europaweiten Umsetzung der WEEE-Richtlinie konstruktiv zu diskutieren.
Dass die Veranstaltung in kurzer Zeit durch die Mitglieder des VERE e.V. und Kunden der take-e-way GmbH ausgebucht war, zeigt die Wichtigkeit dieses Themas, gerade für KMU.
Die Veranstaltung führte zu folgenden zentralen Ergebnissen:
1) Die zukünftigen Sammelquoten können nur erreicht werden, wenn die Bürger und der Handel genügend von der Politik mitgenommen und nicht durch stark belastende Bürokratie abgeschreckt werden.
2) Namhafte Online-Plattformen vermitteln Seriosität und fördern gewerbliche Direktimporte nicht registrierter, nicht geprüfter und im Zweifel gefährlicher Ware zu Billigpreisen, da Compliance-Kosten und selbst Steuerabgaben umgangen werden. Ein wirksamer Schutz von gesetzestreuen Unternehmen gegen diesen illegalen Wettbewerb ist nicht in Sicht.
3) Durch national verschiedenartige gesetzliche Umsetzungen der WEEE und Unterschiede im Vollzug entstehen große Hürden für Unternehmen, die europaweit ihre Produkte verkaufen wollen.
4) Ganze oder Teile von Industriezweigen ignorieren das ElektroG und werden trotzdem nicht sanktioniert, während kleine Hersteller bei kleinsten Vergehen verfolgt werden. Dies führt zu verschobenen Verhältnismäßigkeiten.
5) Einige mit der Revision des ElektroG (ElektroG2) einhergehende Neuerungen werden nicht praxistauglich umgesetzt (z.B. die des Bevollmächtigten). Hier ist dringender Nachsteuerungsbedarf notwendig.
6) Konstruktive Kritik an solchen Zuständen wird von einigen beteiligten Verwaltungsstellen mit Ausschluss und Ignoranz begegnet.
7) Es besteht eine erfreuliche Kooperationsbereitschaft der Europäischen Kommission und des Umweltbundesamtes für eine Verbesserung der Bedingungen.
Wir hoffen, dass dies nur der Auftakt für deutlich bessere Voraussetzungen für die Umsetzung der WEEE-Richtlinie durch die KMU und den Handel ist und setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Belange der KMU nicht ignoriert werden. Der eigentliche Sinn des ElektroG, z.B. hohe Sammelmengen von teilweise gefährlichen Elektroaltgeräten zu erreichen sowie deren Wiederverwendung oder ein hochwertiges Recycling zu gewährleisten, wird unserer Meinung nach zugunsten einer nicht zielführenden Bürokratie aus den Augen verloren.
Über den VERE-Verband
- Gründung 2003 in Hamburg
- Derzeit 3.800 Mitglieder
- Vorstand: Jochen Stepp, Oliver Friedrichs
Der Verband zur Rücknahme und Verwertung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten (VERE e.V.) ist die mitgliederstärkste Organisation aus Anbietern, Herstellern, Wirtschaftsverbänden und Einzelpersonen bei der Umsetzung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG/WEEE) in Deutschland. VERE vertritt die Interessen von über 3.800 Unternehmen aus weltweit 37 Nationen auf der politischen Ebene.
Geschäftsfelder: Mit der vom VERE e.V. initiierten „take-e-way“ bietet VERE die einfache und gesetzeskonforme Lösung zur Umsetzung der Anforderungen und Pflichten gemäß ElektroG, Batteriegesetz (BattG) und Verpackungsverordnung (VerpackV) für Hersteller, Importeure, Großhändler, Einzelhändler und Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten aus dem In- und Ausland an.
Pressekontakt
VERE - Verband zur Rücknahme und Verwertung von Elektro- und
Elektronik-Altgeräten e. V.
Christoph Brellinger
Geschäftsführer
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